Damit sich blinde Menschen und Menschen mit Sehbehinderungen in der Münchner Innenstadt besser orientieren können, hat die Landeshauptstadt München einen Blindenstadtplan produzieren lassen. Der Stadtplan ist taktil – also über den Tastsinn erfahrbar. Insgesamt hundert taktile Pläne liegen an verschiedenen Anlaufstellen zum Ertasten bzw. Anschauen in München aus: unter anderem in einigen Stadtteilbibliotheken und Stadtteilkulturzentren, in den Touristen-Informationen oder der Stadt-Information am Marienplatz sowie in der Beratungsstelle des Büros des ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten der Landeshauptstadt München in der Burgstraße 4. Das Büro des Behindertenbeauftragten ist montags bis donnerstags von 9 bis 15 Uhr geöffnet. Um telefonische Voranmeldung unter 2 33-2 04 17 wird gebeten. Die Adressen aller Bibliotheken und Stellen, bei denen der Blindenstadtplan zum Ertasten ausliegt bzw. ausgeliehen werden kann, sind auf einer Liste vermerkt. Diese Liste kann hier in Form eines barrierefreien PDF herunter geladen werden.
Für Nutzerinnen und Nutzer mit Sehbeeinträchtigung sind auf dem Stadtplan Beschriftungen in Schwarzschrift so platziert, dass sie die Brailleschrift nach Möglichkeit nicht überdecken. Befahrbare Straßen werden glatt, Fußgängerzonen strukturiert dargestellt. Der Stadtplan enthält wichtige Informationen wie zum Beispiel Ampelanlagen oder U-Bahn-Abgänge, Grünflächen, Gewässer und Gebäude, etwa das Rathaus oder den Dom. Die dargestellte Fläche erstreckt sich von der Pinakothek im Norden bis zum Gärtnerplatz im Süden und vom Hauptbahnhof im Westen bis zum Thomas-Wimmer-Ring im Osten. Aufgeklappt hat der Plan etwa eine Größe von 80 mal 90 Zentimeter und ist daher nicht zum Mitnehmen für unterwegs geeignet.
Bei der Konzeption des Stadtplans mit eingebunden waren neben Vereinen und Fachverbänden auch der Facharbeitskreis Mobilität des Behindertenbeirats der Stadt München und das Koordinierungsbüro zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Das Koordinierungsbüro zur Umsetzung der UN-BRK förderte die Erstellung des Blindenstadtplans mit über 18.000 Euro und übernahm damit nahezu den Gesamtanteil der Kosten.