Für Rollstuhlfahrer gibt es ab sofort bessere Beförderungsmöglichkeiten mit Taxis. Bürgermeisterin Verena Dietl hat am 30. Oktober die ersten umgebauten Taxis der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit dabei waren der Behindertenbeauftragte der Landeshauptstadt München Oswald Utz sowie der Sprecher des Facharbeitskreises „Freizeit und Bildung“ des Behindertenbeirats, Franz Göppel.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Gerade im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs stoßen Menschen mit Behinderungen immer noch auf große Herausforderungen. Insbesondere für Menschen, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, sind Personenbeförderungen bisweilen immer noch sehr schwierig. Im Rahmen des Förderprogramms „Rollstuhltaxis“ haben erste Taxiunternehmen ihre Fahrzeuge mit einem städtischen Zuschuss rollstuhlgerecht umrüsten lassen. Damit können sich nun Rollstuhlfahrer*innen flexibel und unabhängig im Taxi befördern lassen, ohne den Rollstuhl verlassen zu müssen. Das ist ein großer Fortschritt für die Stadt München.“
Entstanden ist das Förderprogramm durch den 2. Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, den die Landeshauptstadt München im April 2019 beschlossen hat. Der Stadtrat stellt dafür insgesamt 300.000 Euro Zuschüsse für Taxiunternehmen bereit, die ihre Fahrzeuge für einen rollstuhlgerechten Transport umbauen lassen. Die Initiative des Förderprogramms geht dabei maßgeblich auch auf den Behindertenbeirat der Landeshauptstadt München zurück.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Rollstuhltaxis sind eine dringend notwendige Maßnahme, um Menschen mit Behinderungen das mobile Leben deutlich zu erleichtern. Mit jedem umgerüsteten Fahrzeug tragen wir dazu bei, dass Menschen im Rollstuhl leichter zu Terminen fahren oder auch nachts sicher nach Hause gebracht werden können. Damit wollen wir sicher stellen, dass die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben nicht nur auf dem Papier steht, sondern tatsächlich möglich ist. Ich appelliere daher an alle Taxiunternehmen, das Förderprogramm zu nutzen und ihre Fahrzeuge umzurüsten. Damit schenken Sie Ihren Mitmenschen mit Behinderungen die Möglichkeit, selbst mobil zu bleiben.“
Über einen Zeitraum von drei Jahren sollen etwa zehn Wagen pro Jahr umgerüstet werden können. Pro Fahrzeug gibt es einen Zuschuss von bis zu 10.000 Euro. Am 1. April 2020 konnte das Förderprogramm bereits gestartet werden. Die umgebauten Taxis sind an mindestens drei Abenden der Woche bis 24 Uhr im Betrieb. Zudem fahren sie auch an Wochenenden und an Feiertagen.
Oswald Utz, Behindertenbeauftragter der Landeshauptstadt München: „Bisher konnten Rollstuhlfahrer*innen nachts, am Wochenende oder einfach spontan so gut wie nie mit dem Taxi fahren. Es war notwendig, viele Tage vorher einen Fahrdienst zu organisieren, der oft ausgebucht ist. Dies schränkt die selbstbestimmte Lebensführung sehr ein. Ich freue mich deshalb sehr, dass die Taxifahrer*innen von der städtischen Förderung Gebrauch machen und sich mit umgebauten Taxis besser auf die Menschen mit Mobilitätseinschränkungen einstellen können.“
Franz Göppel, Sprecher des Facharbeitskreises Freizeit und Bildung im Behindertenbeirat: „Im Behindertenbeirat haben wir uns mit der Thematik „Rollstuhltaxis“ intensiv befasst. Dass die Idee im 2. Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention aufgegriffen und umgesetzt wurde, ist nicht zuletzt auch den Münchner*innen zu verdanken, die Rollstuhltaxis bei der Bürgerbeteiligung vehement eingefordert haben. Taxis in München müssen selbstverständlich auch Menschen mit Behinderungen befördern können – dafür gibt es jetzt eine enorme Unterstützung seitens der Stadt München.“
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