Im Rahmen des 2. Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ist ein weiteres Angebot gestartet: Die neue Internetseite www.kultur-barrierefrei-muenchen.de bietet Informationen zur Barrierefreiheit von kulturellen Einrichtungen. Auf der Website sind 250 Münchner Kulturorte aufgeführt. Per Maus-Klick erfährt man zum Beispiel, wie es mit Behinderten-Parkplätzen vor Ort aussieht, ob Zugänge mit Braille-Schrift versehen sind oder ob es Angebote für gehörlose Menschen gibt.
Die neue Internetseite bietet Menschen mit Behinderungen Informationen rund um den Besuch von Münchner Kultureinrichtungen. Der gemeinnützige Verein KulturRaum München hat die Internetseite im Auftrag des Kulturreferats entwickelt. In enger Zusammenarbeit mit dem Verein cbf – Club Behinderter und ihrer Freunde ist eine Informationsplattform zur Barrierefreiheit von 250 Kulturorten in der Stadt entstanden. Das Projekt ist eine Maßnahme des 2. Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.
Kulturreferent Anton Biebl: „Wir engagieren uns im Kulturreferat für Inklusion und für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Sie sieht die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen vor. Für Kulturbesucherinnen und -besucher beginnt das mit der Zugänglichkeit von Veranstaltungsorten. Daher haben wir den Verein KulturRaum München beauftragt, beliebte Kulturorte auf ihre Barrierefreiheit hin zu untersuchen. Die Ergebnisse sind unter www.kultur-barrierefrei-muenchen.de veröffentlicht. Die Seite soll nicht nur informieren, sondern auch sensibilisieren – für noch mehr Teilhabe-Gerechtigkeit. Ich danke allen Mitwirkenden.“
Für Menschen mit Behinderungen ist der Besuch einer Kulturveranstaltung mit vielen Unwägbarkeiten verbunden. Was für eine Art von Gebäude erwartet mich? Wie groß sind die Toiletten, wie ist der Boden beschaffen? Ist eine Begleitung vor Ort möglich? Gibt es Untertitel? Solche Informationen sind unter www.kultur-barrierefrei-muenchen.de aufgeführt.
Für die zuverlässige Erfassung haben Mitarbeitende des Projekts Münchner Spielstätten aufgesucht und systematisch auf ihre Zugänglichkeit für Menschen im Rollstuhl, Menschen mit Gehbehinderung, gehörlose und blinde Menschen, Menschen mit einer Hör- oder Sehbeeinträchtigung sowie für Menschen mit Lernschwierigkeiten und Menschen mit psychischen und seelischen Behinderungen evaluiert.
Die Informationen zu den einzelnen Kulturorten werden auf der Website veröffentlicht und laufend aktualisiert. Die Nutzung der Seite selbst ist ebenfalls barrierefrei möglich. „Die Webseite ist sehr nützlich, weil nicht nur die großen Häuser, sondern auch kleine Kulturorte für alle Behinderungsarten äußerst detailliert beschrieben werden“, so Monika Burger vom Behindertenbeirat der Stadt München zum neuen Angebot. „Die Angaben richten sich zum Beispiel auch an Menschen mit psychischer Beeinträchtigung oder Lernschwierigkeiten, die oft vergessen werden. Die Formulierungen sind gut verständlich und die Webseite barrierefrei programmiert.“
Auch Oswald Utz, Behindertenbeauftragter der Stadt München, begrüßt das neue Angebot: „Eine Kulturveranstaltung zu besuchen, ist für viele Menschen mit Behinderungen noch immer ein aufwändiges Unterfangen. Gibt es eine Toilette für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer? Hat es eine Induktionsschleife für hörgeschädigte Menschen? Dies sind nur zwei Fragen, die sich diese Personengruppe vor einer Veranstaltung stellt. Endlich gibt es auf der neuen Homepage Antworten auf all diese Fragen. Ich danke allen, die zur Verwirklichung beigetragen haben, denn dies ist ein weiterer Schritt zu mehr Teilhabe-Chancen.“