Was kann die Landeshauptstadt München für Menschen mit Lernschwierigkeiten tun? Was wünschen sich Menschen mit Lernschwierigkeiten von der Stadt? Um diese Themen ging es bei einem Workshop, zu dem die Stadt München zusammen mit mehreren Vereinen eingeladen hatte. Rund 50 Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung waren im Sommer 2017 ins Löhe-Haus nach Neuhausen gekommen, um sich mit diesem Thema zu beschäftigen.
Hintergrund der Veranstaltung: In einer Mitmach-Aktion hatte das Koordinierungsbüro zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Behinderung dazu aufgerufen, Ideen und Vorschläge für Maßnahmen für einen künftigen 2. Aktionsplan zur Umsetzung der UN-BRK einzubringen. Der 1. Münchner Aktionsplan zur Umsetzung der UN-BRK ist bereits in Kraft. Dessen 47 Maßnahmen sollen zur Verbesserung der Situation für Menschen mit Behinderung in der Münchner Stadtgesellschaft beitragen. Der Workshop im Löhe-Haus war veranstaltet worden, um speziell auch auf die Wünsche und Bedürfnisse von Menschen mit Lernschwierigkeiten eingehen zu können. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Koordinierungsbüro zur Umsetzung der UN-BRK, der OBA (evangelische Offene Behindertenarbeit in der Region München) sowie von den Vereinen GLL (Gemeinsam Leben Lernen), Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung, BIB (Betreuung und Integration von behinderten Kindern und Jugendlichen), Down-Kind und wohnwerk münchen.
Während des Workshops wurden sieben Arbeitsgruppen gebildet, um nach Themen sortiert Vorschläge sammeln zu können. Dabei handelte es sich um die Themen „Schule und Bildung“, „Arbeit“, „Freizeit“, „Wohnen“, „Selbstbestimmtes Leben“, „Politik“ sowie „Recht, Freiheit und Schutz“. Zahlreiche Vorschläge für Maßnahmen für den 2. Aktionsplan zur Umsetzung der UN-BRK wurden eingebracht. Der Poetry-Slammer Darryl Kiermeier nahm ebenfalls an den Sitzungen der Arbeitsgruppen teil. Er notierte sich die wichtigsten Inhalte, um einen Poetry-Text über die wichtigsten Ergebnisse des Workshops verfassen zu können. Am Ende der Veranstaltung trug er den Text in Form eines Poetry-Slams vor. Sein Auftritt wurde gefilmt. Neben dem Video-Clip gibt es auch eine barrierefreie Dokumentation zum Workshop in Leichter Sprache.
Aufgrund des großen Erfolgs des Workshops werden die Treffen in diesem Jahr fortgeführt. Etwa alle drei Monate kommt ein Großteil der früheren Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer zusammen. Eine Mitarbeiterin des Koordinierungsbüros zur Umsetzung der UN-BRK informiert die Begleitgruppe über den aktuellen Stand zur Entwicklung der eingebrachten Vorschläge für den 2. Aktionsplan.