Kulturreferat startet 2019 mit inklusiven Pilotprojekten

Das Kulturreferat der Stadt startet 2019 weitere Maßnahmen, um möglichst allen und insbesondere Menschen mit Behinderung die Teilhabe an städtischen Kulturangeboten zu ermöglichen. Der Stadtrat hat in seiner Vollversammlung für vier Projekte Mittel in Höhe von ins-gesamt 114.872 Euro bereitgestellt. Damit können ein Pilotprojekt zur Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule, das Projekt „Frida & Kurt“, die Erweiterung inklusiver Bildungsangebote der Münchner Volkshochschule und eine Internetseite für barrierefreie Kulturangebote realisiert werden. Mit den Maßnahmen trägt das Kulturreferat zur stadtweiten Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) bei.

„Seit 2014 haben wir mit gezielten Maßnahmen und Projekten Möglichkeiten und Grenzen dessen ausgelotet, wo und wie Inklusion in der Kultur und in der Kunst praktiziert werden kann“, so Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers. „Jeder Mensch kann vorübergehend oder dauerhaft in eine Situation kommen, die körperliche oder mentale Einschränkungen mit sich bringt. Der Zugang zu Kunst und Kultur muss für Menschen in allen Lebenssituationen möglich werden. Daher machen wir Kulturschaffende uns für dieses gesellschaftlich relevante Thema so stark.“

Pilotprojekt Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule
Die renommierte Fachakademie für Schauspiel und Regie ist Teil des städtischen Eigenbetriebs Münchner Kammerspiele, zu dem auch die Schauburg gehört. Das Institut wird in etlichen Workshops erproben, in welcher Weise künftig auch Menschen mit Behinderung in den Darstellenden Künsten eingebunden und ausgebildet werden können. Die Sensibilisierung der Lehrenden und Studierenden für Inklusion wird durch verschiedene Kooperationen angestrebt, zum Beispiel mit der Stiftung Pfennigparade und der Freien Bühne München e.V. Bis 2022 werden in verschiedenen Workshops Grenzen und Möglichkeiten der inklusiven Aus- und Weiterbildung ausgelotet und ausgewertet.

„Frida & Kurt“ – Volkskultur im Stadtviertel
Mit dem Projekt „Frida & Kurt“ soll insbesondere älteren Menschen, mit und ohne Einschränkungen, in ihrem Stadtbezirk die Teilnahme an kulturellen Angeboten ermöglicht werden. Unter erfahrener Organisation des Bereichs Volkskultur im Kulturreferat wird in verschiedenen Pilotphasen zu gemeinsamen Sing-, Tanz-, Theater- oder Erzählvormittagen unter professioneller Leitung eingeladen. Als Besonderheit wird ein Begleit- und Transportdienst für mobilitätseingeschränkte Bewohnerinnen und Bewohner eingerichtet. Die Veranstaltungen finden jeweils in enger Zusammenarbeit mit sozialen und kulturellen Ansprechpartnern vor Ort in wechselnden Stadtteilen statt. Zusammengearbeitet wird beispielsweise mit Bewohnertreffs, Stadtteilkulturzentren oder Altenheimen.

Bildung schafft Begegnung – Münchner Volkshochschule
Die Münchner Volkshochschule (MVHS) wird im Rahmen dieser Maßnahme gemeinsam mit weiteren Erwachsenenbildungseinrichtungen – dem Evangelischen Bildungswerk und dem Münchner Bildungswerk – sowie Einrichtungen und Organisationen der Behindertenhilfe ausloten, in welchen Stadtteilen noch besonderer Bedarf an inklusiven Bildungsangeboten besteht. Neben der Erweiterung der örtlichen Bildungsangebote für Menschen mit Behinderungen soll auch durch die Schulung von Kursleitern, Erfahrungsaustausch und enge Kooperationen der beteiligten Häuser ein flächendeckendes, verbessertes Angebot zur Teilhabe an Bildungsangeboten erreicht werden.

Internetseite „Barrierefreie Kulturangebote“
Mit der Beschlussfassung zur Mittelbereitstellung kann das Kulturreferat auch eine Internetseite auf den Weg bringen, die verbindliche Hinweise zur Barrierefreiheit kultureller Orte und Veranstaltungen nach einheitlichen Kriterien gibt. In Zusammenarbeit mit dem Kulturraum e.V., dem Club Behinderter und ihrer Freunde e.V. sowie dem städtischen Behindertenbeirat ist ein möglichst umfassender und verlässlicher Überblick, an dem sich Veranstalter und Nutzer orientieren können, sichergestellt. Die geplante Seite wird barrierefrei abrufbar sein.

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Koordinierungsbüro zur Umsetzung der UN-BRK