Ein neuer Notfallplan macht’s möglich: Menschen mit Mobilitätseinschränkungen können Veranstaltungen in der Philharmonie und in anderen Sälen des Gasteigs künftig auch ohne Begleitung besuchen. „Wie andere Menschen wollen auch Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer selbst bestimmen können, ob sie ein Konzert alleine oder in Begleitung besuchen“, so Oswald Utz, Behindertenbeauftragter der Landeshauptstadt München. Und Gasteig-Geschäftsführer Max Wagner sagt: „Das ist ein großer Fortschritt in der Gleichbehandlung unserer Besucherinnen und Besucher.“ Ab sofort weist eine ergänzende Fluchtweg-Beschilderung Rollstuhlfahrerinnen und -fahrern den kürzesten Weg zu sicheren Sammelstellen, von denen eine gefahrlose Evakuierung ins Freie erfolgen kann.
Und noch etwas ist neu: Zwar war es Menschen im Rollstuhl bislang möglich, vergünstigte Tickets für ihre Begleiter zu erwerben. Es lag jedoch im Ermessen des jeweiligen Veranstalters, wann die Plätze für die Begleitung für den regulären Verkauf freigegeben wurden. Die Folge dieser Regelung: Häufig war nur noch das Ticket für den Rollstuhlfahrer oder die Rollstuhlfahrerin erhältlich, jedoch keines mehr für die Begleitung. Ab sofort können Menschen im Rollstuhl für Veranstaltungen im Gasteig ein Ticket für zwei Plätze erwerben und so den Platz für die Begleitung sichern. Aus der Pflicht zur Begleitperson wurde ein Recht auf Begleitung.
Zudem wurden in der Philharmonie zwei Rollstuhl-Plätze aus den Seitenrängen in die vorderen zwei Reihen verlegt. So können Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer künftig auch Tickets im Premium-Segment erwerben. Die Verlegung von diesen und zwei weiteren Rollstuhlfahrer-Plätzen bringt folgenden Vorteil: Besucherinnen und Besucher im Rollstuhl können nun neben ihrer Begleitung sitzen, anstatt davor. Diese neue Regelung zu den Sitzplätzen soll bis zum Ende der Saison 2017/2018 nach und nach in allen Veranstaltungen in der Philharmonie umgesetzt werden.